two many frames

 

Visions - Musik für die Neunziger Vol. II - Compilation CD

Time Flies 3.40 Vanessa Vassar wurde in Dallas, Texas geboren und verbrachte ihre Kindheit in San Francisco und L.A., wo sie über ihren Vater, der mit Gitarre, Banjo und Harmonika Folk und Country spielte, mit Musik in Berührung kam. Später gesellten sich Musicals und die von ihr am College studierte Klassik hinzu. Nach dem Studium siedelte sie nach New York um, wo sie nicht nur als Chormitglied im Lincoln Center und in der Carnegie Hall in Produktionen mit Pavarotti und Marilyn Horn auftrat, sondern auch als creative writer für MTV tätig war, 1991 siedelte sie schließlich nach Berlin über und arbeitet seitdem als Sängerin an diversen Projekten, sowie als Autorin und für eine gewisse Zeit als Regisseurin von Musik-Videos für beispielsweise Hugo Race, Bobo In The White Wooden Houses, Philipp Boa und M Walking On The Water. Die zweite Person im Bunde von phonoroid, Axel Heilhecker, ging bei der Jazz-Ikone Don Cherry in Lehre und erspielte sich während der 80er nicht nur mit nationalen Künstlern einen exzellenten Ruf, sondern tourte ebenso mit internationalen Künstlern wie James Belushi, Willy de Ville und Grace Tones und verzeichnete mit seiner eigenen Band Heiltrecker u.a. im Vorprogramm von Deep Purple Erfolge.

Neben seinem Wirken als gefragter Gitarrist festigte sich seit Beginn der 90er zudem Axels Ruf als Produzent. Ein wenig überraschend mag phonoroids Beitrag sicherlich sein, jedoch möchten wir ihn quasi in einer Reihe mit Sängerinnen wie Ton Amos und Heather Nova sehen, die allesamt in unserem Heft zurecht Beachtung fanden und sich auch unter Euch, unseren Lesern, großer Beliebtheit erfreuen. DAS AKTUELLE ALBUM: „Two Many Frarnes" (Clandestine Records/)MM-SMD) Gleich den die wie Schnappschüsse wirkenden Fotographien im Booklet fängt phonoroids Debüt „Fwo Many frames" flüchtige Momentaufnahmen ein; zeitlose Bilder voller Charme des Alltäglichen. Vanessas zarte, helle Stimme dominiert die fast ausschließlich mit einer bluesigen, folkigen Gitarre untermalten Stücke, bei denen maximal einige minimale Percussion-Rhythmen und spartanische Effekte zum Zuge kommen. Single-Auskopplung und Sampler-Beitrag „Time Flies" erinnert zwar an die poppigen, neueren Kompositionen von Tori Amos, ist aber keinesfalls repräsentativ für dieses äußerst reduzierte Album. Vergleichbar ist „Fwo Many Frames" vielleicht am Besten mit Tori Amos' stilleren, melancholischeren Songs.

(Melanie Schmidt)
DISCOGRAPHIE: „Two Many Frarnes" (`97)